Diesen Monat teilen wir zwei Beispiele aus der sich schnell entwickelnden Kaffeeanbaugemeinschaft Kolumbiens, beide angebaut von Javier Rubio.
Javier baut seinen Kaffee im Süden von Tolima an, nahe der Grenze zu Huila. Die Kaffeeproduktion in Kolumbien hat die Spezialitätenkaffee-Bewegung sowohl geprägt als auch von ihr profitiert – geprägt von flexiblen und selbstbestimmten Produzent:innen mit leichtem Marktzugang, von denen viele Kaffee auf neu bepflanzten, kleinen Farmen mit fruchtbaren Böden anbauen.
Kaffees aus Kolumbien sind in unserer Branche aus mehreren Gründen hochgeschätzt. Das bergige Terrain bietet große Höhenlagen und vielfältige Mikroklimata, was zu einem breiten Aromaspektrum in der gesamten Region führt.
Zur Vielfalt trägt auch die große Anzahl kleiner Farmen bei – viele davon zwischen 1 und 3 Hektar –, die einen Großteil des Kaffees in der Region produzieren.
Die kleinen Farmen verfügen meist über eigene Verarbeitungsanlagen: sogenannte Wet Mills, in denen der Kaffee entpulpt, fermentiert und gewaschen wird, sowie über Flächen zum Trocknen der Bohnen.
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San Bernardo ist eine natürliche Zwergmutation der Typica-Varietät, entdeckt in Huila. Die Sorte bringt Tassen mit hoher Qualität und ausgeprägter Aromenreinheit hervor.
Dieser gewaschene Lot zeigt das florale und intensive Tassenprofil der San-Bernardo-Varietät, mit Noten von Zuckerrohr, Zitrone und Schwarztee in der Tasse.

Dieser natürlich aufbereitete Lot demonstriert Javiers Expertise in der Verarbeitung. Hier verstärkt der Prozess die Komplexität der Tasse mit Eindrücken von eingekochtem Steinobst, Hibiskus und roter Johannisbeere.


Die Anden teilen sich hier in drei verschiedene Gebirgszüge auf: die östliche, westliche und zentrale „Cordilleras“. Die hohe Lage führt zu großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht, wodurch die Reifung der Kaffeekirschen verlangsamt wird. Die meist kleinen Farmen und der direkte Marktzugang führen zudem zu einer entscheidenden Eigenschaft der kolumbianischen Kaffeeindustrie: ihrer Agilität.
Die von der National Federation of Coffee Growers (FNC) bereits in den 1930er Jahren geschaffenen Strukturen ermöglichen es einzelnen Kaffeebauern, einen Marktzugang zu erhalten, wie er in vielen anderen Ländern des Kaffeegürtels nicht gegeben ist.
Informationen zu Anbau- und Verarbeitungstechniken sind leicht zugänglich, und das Trockenmühlen- und Exportsystem in Kolumbien wurde von Grund auf so entwickelt, dass es mit Mikrolots arbeiten kann – bis hin zur Ernte eines einzelnen Bauern.
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Die Kaffeeproduktion hier hat sowohl die Spezialitätenkaffeeszene geprägt als auch von ihr profitiert: Produzenten mit direktem Marktzugang bauen Kaffee auf kleinen Farmen mit fruchtbaren Böden und idealen Bedingungen an.
Kolumbien ist und bleibt eines der spannendsten Länder für Spezialitätenkaffee. Das Land produziert enorme Mengen an Kaffee – an zweiter Stelle nach Brasilien und weit vor Äthiopien. Das Potenzial für Qualität ist immens, und die Bevölkerung empfindet eine echte Stolz auf ihr Kaffeewachstumserbe.

Javier Rubio
Javier Rubio ist ein solches Beispiel – er stammt aus einer mehrgenerationellen Kaffeefamilie. Mitte der 1990er Jahre kaufte er seine eigene kleine Farm, El Líbano, und machte es sich zur Aufgabe, Kaffee von höchster Qualität zu produzieren.
Er begann mit traditionellen Varietäten wie Caturra und Variedad Colombia und arbeitete gemeinsam mit seiner Familie stetig an der Qualitätssteigerung. Dies gipfelte 2008 in einem dritten Platz beim Cup of Excellence.
Doch Javier war noch nicht zufrieden und suchte gemeinsam mit Nachbar:innen und Freund:innen nach exotischen Samen, um von der Spezialitätenwelle in der Region zu profitieren. Er pflanzte Tabi, Geisha und San Bernardo. San Bernardo ist eine natürliche Zwergmutation der Typica-Varietät, entdeckt in Huila. Die Sorte bringt Tassen mit hoher Qualität und ausgeprägter Aromenreinheit hervor.
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KOLUMBIEN, VON PAW GISSEL
Paw ist seit Beginn ein Teil von La Cabra. Er ist ein ausgebildeter Fotojournalist und hat umfangreich gereist, um fesselnde Geschichten zu finden.
Heute arbeitet er hauptsächlich in der Mode- und Werbefotografie, begleitet uns jedoch weiterhin auf vielen unserer Reisen und war eine große Inspiration für die visuelle Sprache von La Cabra.
Folgen Sie dem untenstehenden Link, um den vollständigen Beitrag zu lesen, in dem er einige der Highlights seiner Reisen durch Kolumbien in Worten und Bildern teilt.

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